1/29/2013

Der beste Tag meines Lebens - Miller&Stentz




Titel: Der beste Tag meines Lebens
Autor/-in: Ashley Miller & Zack Stentz
Preis: 14,99 Euro
Verlag: Droemer
Seiten: 224
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Klappentext
Colin Fischer ist nicht wie andere Jungen in seinem Alter. Er hat das Asperger-Syndrom: Gesichter lesen, Stimmungen erkennen, Gefühle begreifen – all das ist ihm ein großes Geheimnis. Nur mit Hilfe seines Notizbuches gelingt es ihm, sich in der Welt zurechtzufinden. Doch als einer seiner Mitschüler eines Verbrechens beschuldigt wird, macht Colin sich mit seiner unvergleichlichen Logik und seinem unbestechlichen Blick auf andere Menschen daran, den Fall aufzuklären …


Gestaltung
Als ich zum ersten Mal ein Bild des Covers gesehen hatte, fand ich es noch nicht besonders ansprechend, es war vor allem der Klappentext, der mir gefiel. Als ich es dann aber in den Händen hielt hab ich mich schon ein bisschen in das Buch verliebt. Jetzt finde ich das Cover mit der Wolke und den Regentropfen ziemlich süß, genau wie die Rückseiten der Umschlagblätter. Sie sind umgeknickt und mit weißen Regentropfen auf blauem Hintergrund bedruckt. Einen weiteren Schliff geben dem Buch die abgerunden Seitenecken. Alles in allem sieht das Buch extrem hochwertig aus, und auch nach einmaligem Lesen sieht der Buchrücken noch aus wie neu.

Meinung
Das Buch handelt davon, dass an der Schule von Colin, einem 14jährigen Jungen, der am Asperger-Syndrom leidet, mitten im Gewusel der Mittagspause, eine Pistole auftaucht. Colin, dessen großes Vorbild Sherlock Holmes ist, macht sich daraufhin auf, den Besitzer zu finden. Dabei trifft er auf einige seiner Mitschüler und muss über sich hinauswachsen.

"Der beste Tag in meinem Leben" beginnt gut, nämlich mit dem Anfang eines Kapitels. Nichts besonderes bei anderen Büchern, hier aber beginnt jedes kapitel mit einem Auszug aus Colins Notizbuch. Ich habe mich darauf immer gefreut, denn diese kleinen Texte sind höchst informativ und lassen einen Colin noch besser verstehen. Der Leser kennt seine Gedanken, obwohl eigentlich von einem außenstehenden Erzähler berichtet wird.

Colin ist ein toller Hauptcharakter. Den Autoren ist es gelungen, seine Gedanken so darzustellen, dass sie gut verständnisvoll und nachvollziehbar sind. Obwohl sie an sich komplex sind, werden sie dadurch nicht verflacht, sondern eher noch verdeutlicht. Er hat gute Ideen und ist der Hauptgrund, warum mir dieses Buch so gut gefallen hat. Man kommt wirklich so weit, dass man sich mit ihm identifizieren kann. Außerdem ist er wirklich interessant, ich würde mich gerne einmal mit ihm unterhalten. Sein Alltag an der High School wird durchaus realistisch geschildert, ebenfalls die sozialen Geflechte, wenn sie vielleicht auch etwas stereotypisch sein mögen. Neben Colin sind noch Melissa und Wayne als größere Charaktere zu nennen, auch wenn der Fokus immer auf Colin liegt. 

Der Schreibstil ist recht schlicht gehalten, allerdings auf eine Art, dass es trotzdem nicht einfach zu lesen ist. Sprachliche Bilder und Beschreibungen würden ja auch schlecht zu den Gedanken eines Teenagers mit Asperger-Syndrom passen. Oft gibt es kurze Sätze, meist gibt maximal ein Komma pro Satz. Wirklich verschachtelte Sätze gibt es kaum welche. Wie gerade gesagt sollte man das Buch deswegen aber nicht unterschätzen, denn es kam trotzdem oft vor, dass ich eine Seite 2 Mal gelesen habe, um wirklich alle Informationen aufzunehmen und zu verstehen. In den kleinen Notizbucheinträgen, die immer wieder eingeschoben wurden und sich durch eine Schriftart erkennbar machen, die an die krakelige Handschrift eines Jungen erinnern, ist der Schreibstil dann extrem einfach.

Die Spannung ist in diesem Buch eher weniger hoch, zeitweise gibt es, was sie angeht, einige Längen. Das liegt vor allem daran, dass der Fall, um den es geht, nicht wirklich "spannend" ist, es ist einfach eine aufgetauchte Pistole. Ich habe diese fehlende Spannung allerdings nicht wirklich vermisst, weil ich von Colins Gedanken fasziniert war.

Ein weiterer Pluspunkt in diesem Buch ist, dass es wirklich intelligent ist. Man lernt beim Lesen unglaublich viel Neues, was nicht langweilig, sondern wirklich interessant ist. Diese Fakten werden nicht in den Text eingebunden, dass hätte den Lesefluss nämlich wirklich gestört, sondern sind immer als Fußnoten angehängt. Dann kann sich der Leser aussuchen, wann er sie nachlesen will, ich habe z.B. immer erst den Absatz zu Ende gelesen, in dem ich gerade war. 

Das Ende ist ganz gut und alle Fragen, die im Verlauf des Buches aufkommen, wurden beantwortet. Das Autorenduo scheint sogar Andeutungen, dass es einen Folgeband geben würde, ich spreche mich dafür aus! :)

Fazit
"Der beste Tag meines Lebens" ist ein Buch, das durch Klugheit und Intelligenz besticht. Der Hautcharakter ist liebenswert, und macht das ganze Buch zu einem süßen Lesevergnügen. Ich werde es in Zukunft bestimmt noch einmal in die Hand nehmen, und auch von außen macht es sich gut im Bücherregal. Wegen den teilweise fehlenden Punkten in der Spannung gebe ich nur 9 anstatt 10 Punkte, denn ich bin total verliebt in dieses Buch. Ich würde es ab einem Altern von 13/14 Jahren empfehlen, weil man manchmal wirklich nachdenken muss. Natürlich sind 15 Euro schon recht viel, das liegt wohl vor allem an der der Qualität des Buches. Ich würde es trotzdem empfehlen.



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